Ist ein...
...29 Zoll
gegenüber einem 26 Zoll Mountain Bike (für mich) wirklich besser?
Diese Frage soll mit dem Ergebnis dieses Projekts beantwortet werden.
Mittlerweile sind die großen Räder auch in Europa, speziell bei Cross Country
und Marathon, der Standard geworden. Auch die Rahmen- und Komponenten-Hersteller
haben bei Geometrie, Schaltung und Antrieb entsprechende Anpassungen entwickelt
um die vorhandenen Nachteile zu kompensieren.
Daher ist es nun Zeit für einen Selbstversuch…
Ziel...
…ist es, ein leichtes und handliches MTB-Fully zusammen zu bauen, geometrisch angelehnt an mein derzeitiges 26'er, ein Cannondale Rize Carbon, welches Ende 2012 aufgebaut wurde (http://www.poid.at/mtb/), jedoch wieder etwas leichter, trotzdem robust, steif, stabil und tourentauglich.
Wissenschaftlich...
…wurden auch
diesmal die passenden Teile ausgesucht. Bei einigen Komponenten war die
Entscheidung recht leicht, ein paar Komponenten konnten vom 26 Zoll Rad
übernommen bzw. adaptiert werden. Die "Schaltungsfrage" war allerdings, auf
Grund der fehlenden Erfahrung mit den großen Rädern, etwas komplizierter.
Vergleicht man alle derzeit erhältlichen Schaltungen am Markt mit einem
alten Shimano 3x9 System, stellt man fest, daß die Übersetzungsbandbreite in
den letzten Jahren definitiv kleiner geworden ist, auch ein aktuelles 3x10
System hat eine kleinere Bandbreite, dafür aber eine sehr feine Abstufung
und jede Menge Gang-Überschneidungen. Man schleppt also viele Gänge (somit
auch Gewicht) doppelt und dreifach mit. Seit einiger Zeit gibt es auch ganz
brauchbare 1- und 2-fach Schaltungen mit 29'er-Abstimmung, gerade die SRAM
1x11 wurde mittlerweile zu einer sehr brauchbaren Lösung entwickelt. Nach
genauerer Analyse habe ich mich dann für die SRAM X01 mit einem 32er
Kettenblatt vorne entschieden, also genau so wie Cannondale die XC-Modelle
ausliefert.
Der "Ritzelrechner" von Jürgen Berkemeier war hierbei sehr hilfreich. Unter
http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html kann online die
Übersetzung und Entfaltung am Hinterrad für jeden Gang berechnet und
übersichtlich dargestellt werden.
Hier ein paar Beispiele:
26'er MTB mit 3x9 Schaltung
Reifen: 26x2.2 (57-559)
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26'er MTB mit 3x10 Schaltung
Reifen: 26x2.2 (57-559)
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29'er MTB mit 2x10 Schaltung:
Reifen: 29x2.2 (57-622)
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29'er MTB mit 1x11 Schaltung:
Reifen: 29x2.2 (57-622)
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Auch die Rahmen-Geometrie mußte genauer analysiert werden. Vergleicht man die Geometriedaten von einen Cannondale Rize (mein derzeitiges 26'er MTB) und einem Scalpel 29 stellt man fest, daß die Sitzposition sehr ähnlich ist, hier eine Skizze der Steuersatz- und Vorbaupositionen unter Berücksichtigung aller Rahmendaten und der Laufradgröße:
Bei Verwendung eines 100mm, -15° Vorbaus und 3 Spacern (entspricht 15 mm) in Verbindung mit einem flachen Lenker sollte die Sitzposition auf einem Scalpel 29 nahe zu ident wie bei meinem Rize sein, wo ich damals einen Low Riser Lenker mit 18mm Versatz verbaut habe.
Nach diesen und vielen anderen Überlegungen wurden alle Teile für das Projekt ausgesucht.
Hier nun im Überblick die wesentlichen Komponenten:
Cannondale Scalpel 29 Carbon (Größe L) Ultra leicht, sehr steif und eines der handlichsten und wendigsten 29er "Fully-Bikes" auf dem Markt. 1977g mit bereits montierten Tret- und Steuersatzlagern. |
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Fox Float CTD Durch die spezielle Abstimmung (Custom Tune ID: CL5N) ist dieser Dämpfer die ideale Ergänzung für den Scalpel Rahmen. |
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Mavic Crossmax ST 29 Leichtes, robustes Systemlaufradsatz von Mavic. Ist zwar ein All-Mountain-Laufradsatz, dafür stabiler und steifer als vergleichbare Cross Country Laufradsätze. Vorne mit Lefty-Nabe, hinten mit XD-Freilaufkörper für SRAM XX1/X01 wiegt dieses UST-Laufradset nur 1702g, man braucht kein Felgenband oder Tubeless-Kit, was wiederum Gewicht spart. (Laufradänderung unter "Upgrades" weiter unten beachten...) |
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Cannondale Lefty Carbon PBR Die vorhandene Lefty (26"/140mm) vom Rize wurde beim Service auf 29"/100mm umgebaut, somit passt diese perfekt zum neuen Rahmen. Die 3 Jahre alte Lefty ist nach wie vor Top in allen Eigenschaften! |
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Cannondale OPI Vorbau Verstellbarer Vorbau welcher direkt mit dem Schaftrohr zwischen den Steuersatzlagern verschraubt wird, sollte für mich in der Länge 100mm und -15° inkl. den 3 Spacern ideal sein. |
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Cannondale OPI MK2 Schaftrohr Die neue Version des Schaftrohrs wird mit der gleichen Anzahl an Distanzringen wie der Vorbau bestückt, so können beide Teile richtig distanziert und fest miteinander verschraubt werden, dadurch entsteht eine stabile und steife Verbindung. |
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Syntace Duraflite Carbon OS Flat Leichter und stabiler geht’s nicht!
158 g und stabil genug für ein Downhill-Bike. |
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Syntace P6 Carbon HiFlex Auch ein HighEnd-Produkt von der bayrischen Bike- und Komponentenschmiede. Die leichte und dennoch sehr stabile Sattelstütze (zugelassen bis 130 kg) wirkt stoßabsorbierend und soll zusätzlich, zur leicht wippdämpfenden Fahrwerksberuhigung bei "Fully-Bikes", auch noch für mehr Komfort sorgen. |
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Cannondale Hollowgram SL Die vorhandene Kurbelgarnitur aus dem Jahr 2012 wurde mit XX1 Spider und Kettenblatt ausgestattet, das Gewicht fiel dadurch auf 497g. Gleich nach der neueren SISL2 von Cannondale nach wie vor die beste und steifste Kurbel auf dem Markt. |
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SRAM X01 Schaltgruppe Bestehend aus Trigger, Schaltwerk, Kassette und der passenden Kette wiegt das Schaltsystem nicht ganz 900g. Wenn das Zeug nur annähernd so gut funktioniert wie es aussieht kann eigentlich nichts schief gehen… |
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Avid X0 Trail Scheibenbremse Nur um 40g schwerer als die sehr leichte X0 2-Kolben-Bremse, dafür beinahe die Kraft einer Downhill-Bremse. Durch das geringe Gesamtgewicht von 453g (ohne Scheiben) ist die X0 Trail durchaus auch "XC-tauglich". Eine Druckpunkteinstellung ist ebenfalls vorhanden, was mir persönlich wichtig ist. |
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Weitere Teile:
Sattel: SQlab 611 (passend für meinen
A.) |
Alle Fotos: Hier...
Zerlegen…
…des Rahmens um den Zustand aller Lager zu
prüfen war der erste Punkt.
Leider mußte das Pressfit 30 Tretlager getauscht werden. Die Demontage ist,
auf Grund des festen Sitzes, nicht ganz leicht und oft mit der, in den
Handbüchern beschriebenen und gewaltsamen "Hammer-Methode" nahe zu unmöglich.
Ich ließ mir daher ein entsprechendes PF30-Demontage-Werkzeug fertigen, mit dem
zumindest eine der beiden Lagerschalen aus dem Tretlagergehäuse ausgepresst
werden kann. Bei der zweiten Hälfte des PF30-Tretlagers zog ich zunächst nur das
Lager selbst auf der Schale um so das Kunststoffteil leichter entfernen zu
können.
Alle Fotos: Hier...
Mittels
dem Lager-Werkzeugsatz von Cannondale können verschlissene Schwingenlager
schnell und leicht getauscht werden.
Für die Tretlager-Montage konnte das vorhandene BB30-Lagersetzwerkzeug
verwendet werden, wo ich für eine bessere Führung der Lagerschalen noch
zusätzliche Drehteile beilegte.
Alle Fotos: Hier...
Anschließend wurden alle Komponenten für den Zusammenbau vorbereitet. Der Freilaufkörper des hinteren Laufrades wurde getauscht, die rechte Kurbel wurde umgebaut, die Lefty wurde beim Service durch Eighty-Aid Austria auf 29"/100mm umgebaut, der Umwerfermontage-Adapter wurde entfernt und die Löcher mit "Silicon-Tidds" verschlossen. Die BB30-Welle wurde richtig distanziert eingebaut und der Dämpfer bekam die passenden Buchsen. Hier habe ich mich für "HuberBuchsen" (http://huber-bushings.com/) entschieden, die sehr hochwertigen und präzisen Buchsen werden individuell durch Stephan Huber nach einer sehr netten und kompetenten Beratung gefertigt und passen nicht nur optisch perfekt zum Rad. Ein einfaches und passendes Buchsen-Einbauwerkzeug kann man ebenfalls bei Stephan mitbestellen.
Alle Fotos: Hier...
Nachdem mir das "Chrome-Dekor" der Laufräder nicht wirklich gefallen hat, hab ich die vorhandenen Schriftzüge abgepaust, vektorisiert und aus grüner und weißer Folie ausschneiden lassen. Ich überklebte letztendlich aber nur die vorhandenen Chrombuchstaben um jederzeit das originale Dekor wieder herstellen zu können. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das rote "P6" der Syntace Sattelstütze grün überklebt und noch ein farblich passender Sticker für die Lefty angefertigt, denn dieser war ja zuletzt rot/weiß.
Alle Fotos: Hier...
Der Zusammenbau von Rahmen und Komponenten ging mit den richtigen Werkzeugen recht schnell und problemlos. Besonders wichtig bei Leichtbauteilen ist immer das richtige Anzugsmoment, daher sollte man immer einen Drehmomentschlüssel verwenden.
Ein relativ günstiges Gewichtstuning sind Titanschrauben, tauscht man alle Stahlschrauben gegen nur halb so schwere aus Titan, kostet das ca. 30-40 Euro und man hat letztendlich knapp 100 g eingespart. Das wird man bei keiner der Radkomponenten um diesen Betrag schaffen. Ein weiterer Vorteil ist die absolute Korrosionsbeständigkeit. Hier nur die Schrauben der Schwinge und der Leitungshalter als Beispiel:
Alle Fotos: Hier...
Nach der Montage aller Teile wurden einige Rahmenschutzfolien zugeschnitten
und verklebt um den Rahmen vor Steinschlägen und Scheuerstellen durch Bowdenzüge, Bremsleitungen, ... zu schützen. Für die eigene Sicherheit
wurden auch ein paar Reflektorfolien angebracht, auch diesmal wieder in
unauffälligen schwarz. Beim nicht verwendeten Gewinde an der Oberseite des
Unterrohres, welches normalerweise für die Fixierung der hintere
Bremsleitung verwendet wird, die ich aber an der Unterseite nach hinten
führte um etwas mehr Platz für die Trinkflasche zu haben, hat ein kleines
rundes Kunststoffschild Platz gefunden, zur Befestigung wurde eine schwarz
eloxierte Alu-Schraube verwendet.
Die Reifen wurden vorerst noch mit Schläuchen montiert, der Umbau auf
schlauchlos wird erst nach den ersten Ausfahrten erfolgen um so den
Unterschied besser feststellen zu können, denn ich bin mir nach wie vor
nicht sicher, ob das wirklich einen spürbaren Vorteil bei den Roll- und
Laufeigenschaften bringt.
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Alle Fotos: Hier...
Das Fahrrad…
…ist, wie
ich finde, recht schön geworden und um ca. 1 kg leichter als das Rize (ohne
Pedale: 9,9 kg, komplett mit Pedale und Flaschenhalte: 10,35 kg), bei einer,
laut Angaben, weitaus höherer Steifigkeit für noch effizienteres
Bergauffahren.
Das Gewicht könnte bei diesem Mountainbike ohne großen Aufwand, z.B. durch
leichteren Sattel, leichtere Griffe, Reifen und Pedale, um bis zu 1 kg
reduziert werden, was aber dann beim Fahren ganz klar ein Nachteil wäre, es
soll ja letztendlich kein "Superleichtbau-Ausstellungsstück" sein, sondern
ein tourentaugliches Mountainbike mit dem das Fahren Spaß macht.
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Alle Fotos: Hier...
Die Erkenntnis...
…des
Projekts ist, daß man nach wie vor Geld durch den Selbstbau sparen kann, man
bekommt obendrein noch genau das Rad und die Komponenten, die man haben
möchte, vorausgesetzt man geht bei der Auswahl keine zu großen Kompromisse
ein.
Die ganz oben in diesem Bericht gestellte Frage, ob ein 29er MTB (für mich)
wirklich besser ist, konnte ich bereits nach ein paar Ausfahrten mit "JA"
beantwortet werden.
Das Bike ist mindestens genauso wendig, die Sitzposition ist Nahe zu ident
zum Rize, ich hab mich von der ersten Ausfahrt an auf dem Rad wohl gefühlt
und die Vorteile der größeren Räder waren auch direkt spürbar. Durch das
leichtere Gewicht gegenüber dem alten Rad konnte, auf Grund der größeren
Räder, auch keine größere Trägheit festgestellt werden, eher das Gegenteil war
der Fall.
Nicht umsonst wird das Cannondale Scalpel 29er mit entsprechenden
Komponenten als effizienteste Tretmaschine und XC-Waffe bezeichnet.
Die Schaltung war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, ich hatte anfangs
komischerweise das Gefühl mehr schalten zu müssen im Vergleich zur gewohnten
3x9er. Die Schaltung ist auch sensibler, bei Schaltwerkeinstellung und
Kettenlänge, generell läuft sie "lauter" als meine bisherigen Schaltungen
von Shimano, ansonsten funktioniert das System aber wirklich sehr gut, auch
die Unter-/Übersetzungsbandbreite ist mit den 11 Gängen und dem gewählten
Kettenblatt vorne ausreichend.
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden!
Schlauchlos...
...oder
"Tubeless" wird immer mehr zum Standard bei Mountainbikes und Rennrädern. In
den letzten Jahren geht man auch immer mehr weg von den "richtigen" und
schweren Tubeless-Reifen (UST), da mit den heute erhältlichen
Dichtungsmitteln ein genauso guter Pannenschutz mit den wesentlich
leichteren und sogenannten "Tubeless-Ready-Reifen" erreicht wird.
Nach ein paar Ausfahren mit Schläuchen wurden diese durch Dichtmilch und
entsprechende Ventile ersetzt, die Schwalbe Evolution Serie ist "Tubeless-Ready",
auch die Mavic Crossmax ST Felgen sind ohne Band und Zubehör dicht. Die
Konvertierung wahr dennoch etwas mühsam, da der Abdichtungsprozess der
Reifen 2-3 Tage in Anspruch genommen hat. Der Umbau hat sich dennoch
ausgezahlt, da die Räder nun spürbar leichter bei weniger Luftdruck rollen,
Grip und Komfort sind dadurch mehr geworden. Mit Schlauch hatte ich 1,8/2,0 bar (vo/hi),
ohne hab ich mich an einen (für mich) "Idealdruck" von 1,5/1,7bar (vo/hi)
herangetastet. Die Gewichtsersparnis beträgt insgesamt ca. 150 g.
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Alle Fotos: Hier...
ENVE...
...die Referenz bei Carbon-Felgen in Bezug auf Leichtigkeit, Steifigkeit und Stabilität.
Der Laufradsatz "29 XC" stammt von einem Scalpel 29 Black Inc., wurde gebraucht gekauft und mit ENVE bzw. Sapim Messing-Nippel und neuen DT Swiss Aerolite Speichen neu aufgebaut. Lt. Hersteller soll bei den Laufrädern, wo ab Werk Aluminium-Nippel verbaut wurden, ein Austausch auf Messing-Nippel erfolgen, da es Korrosionsprobleme damit gibt. Carbon (Kohlenstoff) ist ein elektrischer Leiter und "elektrochemisch" dem eher unedlen Metall Aluminium übergeordnet, somit "opfert" sich das Aluminium, wenn ein Elektrolyt (wie z.B. Wasser) ins Spiel kommt, die Nippel lösen sich dann auf bzw. korrodieren stark. Messing ist durch den Kupferanteil edler und dadurch besser geeignet. ENVE bietet einen kostenlosen Austausch an, egal wie alt die Laufräder sind. Meine Anfrage ob ich den Austausch selbst machen kann, wurde von ENVE sehr schnell und sehr freundliche mit ja beantwortet und mir wurde alles was an Material notwendig ist kostenlos zugeschickt. Nach wenigen Tagen hatte ich dann direkt von ENVE aus den USA die Messing-Nippel, einen passenden Zentrierschlüssel und einen kompletten Tubeless-Kit (Felgenband und Ventileinsätze). Es sind also nicht nur die Produkte von ENVE erstklassig, sondern auch der Support!
Da sehr viele Speichen beim Hinterrad unschöne Kratzer hatten, habe ich bei der Gelegenheit auch alle DT Swiss Aerolite Speichen gegen neue getauscht, neue Decals in "Cannondale-Grün" von Slik Graphics wurden auch bestellt.
Mit einem passenden SRAM XD Freilaufkörper samt leichten Star Ratchet Kit mit 36er Zahnung, Endhülsen für die hintere DT Swiss 240er Nabe, einem grünen Lefty Abzieher war dann alles komplett.
Alle Fotos: Hier...
Ein sehr hilfreiches und wichtiges Werkzeug beim Einspeichen ist ein Tensiometer zum Messen und Überprüfen der Speichenspannung, je gleichmäßiger die Speichenspannung bei einem Laufrad ist, desto stabiler, steifer, effizienter und langlebiger ist es. Weiters sollten die Angaben des Herstellers beachtet werden bzgl. der Zugkraft, bei ENVE sind es 120 kgf auf der jeweils steiler stehenden Speichenseite. Das Park Tool TM-1 ist das einfachste und günstigste Speichenspannungsmeßgerät am Markt, es gibt sicher genauere Geräte, aber für die relativ hohen Toleranzen in diesem Bereich ist es sicher ausreichend, die Spannungsunterschiede zwischen den jeweiligen Speichen im Rad können damit sehr genau bestimmt werden, was wiederum wichtig für die Laufrad-Spannungsbalance ist. Zusätzlich gibt es von Park Tool noch die "Wheel Tension App" mit der man einfach und schnell die Meßgerätwerte auf den jeweiligen Speichentyp umrechnen kann und man erhält auch einen guten Überblick über die Balanceabweichungen.
Die ENVE-Felgen sind sehr gleichmäßig und rund gefertigt, somit hat man beim gleichmäßigen Anziehen der hochwertigen Messerspeichen, die sich festgehalten durch einen entsprechenden Speichenhalter nicht verdrehen können, schon einen beinahe perfekten Rundlauf und es ergibt sich dadurch auch beinahe eine perfekte Spannungsbalance:
Das schwierigste beim Einspeichen ist die gleichzeitige Beachtung von Seitenschlag, Höhenschlag, Mittigkeit und Speichenspannung, diese 4 Dingen müssen in Einklang gebracht werden. Mit etwas Geduld, Übung, logischen Denken und technischen Gefühl ist es aber kein großes Problem.
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Nach dem Einspeichen, Zentrieren, Bekleben und Montieren der SRAM Centerline X Bremsscheiben waren die Laufräder dann fertig und wieder wie neu. Bei den Reifen habe ich mich für eine Mischbereifung entschieden, vorne "Schwalbe Racing Ralph Evo SnakeSkin", hinten den etwas feineren "Schwalbe Thunder Burt Evo SnakeSkin", die neue Technology "Tubeless Easy SnakeSkin" von Schwalbe ist zwar etwas schwerer, dafür aber wesentlich leichter dicht zu bekommen im schlauchlosen Betrieb. Die Reifen wurden zunächst noch mit herkömmlichen Felgenband und Schläuchen montiert, damit das Nachzentrieren nach den ersten Ausfahrten auf Grund der internen Nippel nicht so aufwendig ist, danach wurde auf schlauchlos umgerüstet.
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Alle Fotos: Hier...
Das Mountainbike sieht jetzt nicht nur cooler aus, sondern ist durch die Laufräder spürbar steifer geworden, die Gewichtsersparnis gegenüber den schon sehr leichten Mavics beträgt knapp 200g.
Jedes Laufrad ist übrigens durch den Tausch auf Messingnippel um knapp 15 g schwerer geworden.
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Dieses Dokument...
...beschreibt nur meinen persönlichen Lösungsweg für den Selbstbau/Zusammenbau eines Mountainbikes, es gibt sicher viele Möglichkeiten und Varianten dafür. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jeder Nachbau geschieht unter vollständiger Eigenverantwortung.
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